Reisen
Geschichtsreisen vereinen konkrete Erfahrungen, welche an historischen Orten gemacht werden können mit der Möglichkeit, engagierte Menschen kennenzulernen, die sich mit ähnlichen Themen befassen. Die Form des Reisens ist der Rahmen um sich abseits von Alltag und Arbeit die notwendige Zeit für eine vertiefende Auseinandersetzung mit komplexen Themen zu nehmen und den eigenen Horizont zu erweitern.
Mit unserem didaktischen Zugang wollen wir ein ausgewogenes Verhältnis von Wissensvermittlung und theoretisch-textlichem Zugang, individueller und emotionaler Verarbeitung sowie dialogischer Reflexion in der Gruppe schaffen. Wir verfolgen einen offenen, emanzipatorischen Zugang zur Bildungsarbeit: Die Planung eines Rahmenprogramms soll für die Reiseteilnehmer_innen die Möglichkeit bieten, sich in selbstverantwortlicher Art und Weise Wissen anzueignen, zu diskutieren und voneinander zu lernen. Die Vermittlung von inhaltlich und emotional schwer bzw. nicht fassbaren Themenkomplexen wie dem Nationalsozialismus und europäischem Faschismus kann nicht frontal funktionieren.
An unseren Reisen teilzunehmen ist auch ohne spezifisches Vorwissen möglich. Wir wollen sogar dezidiert einen Einstieg in verschiedene Themenbereiche ermöglichen. Voraussetzung ist ein ernsthafter Zugang zum jeweiligen Thema der Reise. Ernsthaftigkeit ist aber keineswegs in der Anzahl bereits gelesener Seiten zu messen. Das Interesse am Thema, die Bereitschaft sich auf die Reise einzulassen und sich in der Gruppe auszutauschen sind ausreichend. Aber auch für jene mit Vorwissen bieten die Geschichtsreisen die Möglichkeit, Wissen zu vertiefen, weiterzugeben und mitzugestalten.
Wir legen großen Wert auf einen respektvollen und freundlichen Umgang innerhalb der Reisegruppe. Das bedeutet auch, dass wir einen hierarchie-kritischen Planungs- und Reisestil pflegen und zu aktiver Teilnahme und Einbringung während und nach der Reise einladen. Unser Reiseangebot versteht sich als Anstoß für die weitere individuelle und gemeinsame Auseinandersetzung mit Geschichte, speziell auch im wieder zurückgekehrten persönlichen Alltag.