"Zisna Memoria"

Umkämpfte Vergangenheit im ex-jugoslawischen Raum

Veranstaltungsreihe Oktober - Dezember 2015

 

Diese Veranstaltungreihe im Rahmen des qu[e]r-beisls im w23 (Wipplingerstraße 23) entstand ausgehend von der Studienreise nach Serbien zur Thematik “Erinnerungskultur(en) und die NS-Vergangenheit zwischen Serbien und Österreich” im Juli 2015. Ziel war es, die Erlebnisse und Erfahrungen der Studienreise noch weiter zu vertiefen und eine breitere Auseinandersetzung mit Themen zum (post-)jugoslawischen Raum in Wien zu ermöglichen.

 

Mittwoch, 21.10.2015, 19h: Die Linke im Krieg

Nach dem Zusammenbruch des „realen Sozialismus“ gerieten emanzipatorische Bewegungen in eine Krise. Die Ursache war nicht die verlorene Sowjetunion, die für die meisten Linken nie eine Alternative war, sondern die Kriege des kapitalistischen Westens. So auch gegen „die Serben“ unter ihrem Diktator Slobodan Milošević. Der Krieg ist 15 Jahre vorbei. Es ist jetzt eher möglich, den Blickwinkel beider Seiten zu berücksichtigen und die Positionen der damaligen Linken zu diskutieren. Vortrag und Diskussion mit Robert Foltin aus Wien.

 

Mittwoch, 28.10.2015, 19h: Rote Horizonte. Kritische Analyse des Partisan_innenfilms

Der jugoslawische Partisan_innenfilm erreichte seine Blüte Ende der 60er Jahre. Kein anderes Land hat den nationalen Befreiungskampf in so viele Genres übersetzt, spezielle Autor_innen-Praktiken angewandt und das Thema aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Die Filme, die den Widerstand der Partisan_innen thematisierten, durchliefen ab den 1980er Jahren eine Umdeutung und Abwertung. Präsentation und Diskussion mit Vedrana Madžar, Kuratorin und Filmschaffende aus Berlin.

 

Mittwoch, 18.11.2015, 19h: Vergangenheitspolitik nach 1989 im ex-jugoslawischen Raum

Nach einem ganz kurzen Überblick über die Geschichte des zerschlagenen Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg und die sozialistische Vergangenheitspolitik Tito-Jugoslawiens, wird auf den seit den späten 1980ern tobenden „Krieg um die Erinnerung“ in den jugoslawischen Nachfolgestaaten eingegangen. Vortrag von Ljiljana Radonić aus Wien.

 

Mittwoch, 9.12.2015, 19h: „Alle wollen Mörder sein, und niemand Gay“ oder Serbien und die Menschenrechte als Bewährungsprobe.

In Serbien sind Rechte von LGBTIQs in einem Menschenrechtsdiskurs politisch umkämpft. In diesem Diskurs wirken machstrategische Interessen der serbischen Staatsführung, die die LGBTIQ Bwegung politisch instrumentalisiert. An diesem Abend wird ein Bogen von den antinationalen und feministischen Kämpfen in der Geschichte Jugoslawiens zu der prowestlichen Politik der 2000er Jahre in Serbien gespannt. Vortrag von Hana Copic, feministische Antisemitismusforscherin, Berlin.

 

Samstag, 12.12.2015, ab 21h: Abschluss-Soli-Party "Čaj not Borders" zugunsten NoBorder Serbia

As a result of repressive border controls and the dis-functional asylum system, more and more migrants are stuck in Serbia on their way towards the EU. In the last weeks, big numbers of people have been staying on the streets of Belgrade, as a result of this. The problem is the border itself: migrants are excluded from legal means of travel and are thus reduced to travelling “illegally“. Furthermore, once on the territory of Serbia, it is difficult for them to at least temporarily regularise their status. The only way to do this, would be to seek asylum. Without any paper,the illegalisation continues: it is impossible to be accommodated in the hostels and hotels legally (migrants are refused in hostels or being kicked out after 3 days when the “police paper“ is not valid anymore). As a result, many people have to sleep outside in the parks of Belgrade.
 

We want to show our solidarity with NoBorder Serbia, with their political action and their support of refugees!
 

Plattenunterhalter_innen: *provinzdisco | seventiesand80*s YU-dancinghits, synthpop * signifikcant | hits? hits? technohits!, deep-techno-wave

and also... ** Soli-Cocktails! ** Palačinca! ** Eurocreme!